BOXSPRING – was ist Boxspring? Prinzip und Varianten, Vorteile und Grenzen. Wie erkennt man Qualität? Preisunterschiede
1. Das Boxspringbett – viele Vorteile
2. Das Boxspringbett, Schicht für Schicht erklärt
3. Zehn Tipps für den Kauf von Boxspringbetten
4. Video zur Erklärung
1. Das Boxspringbett – viele Vorteile, wenige Einschränkungen
Ein Boxspringbett bietet gegenüber der Lattenrost-Lösung zahlreiche Vorteile:
1. Vorteil:
Ein Boxspringbett bietet Personen mit unterschiedlichem Körpergewicht den gleichen Liege- und Schlafkomfort. Während bei Betten mit Lattenrost auch die Matratze auf das Gewicht des Benutzers abgestimmt werden sollte, spielt dies beim Boxspringbett keine Rolle: Durch die doppelte Federung ist immer eine gute Basisanpassung gegeben – ein Grund, warum das Boxspringbett besonders gern in Hotels eingesetzt wird. Schließlich übernachten dort Gäste mit ganz unterschiedlichem Gewicht und Körperbau und gleichzeitig hohem Anspruch an den allerbesten Schlafkomfort. Auch für Paare, die sich in unterschiedlichen „Gewichtsklassen“ bewegen, ist das Boxspringbett eine gute Lösung. Hier reicht es, ein einziges Doppelbettgestell zu kaufen.
2. Vorteil:
Gleichzeitig lässt sich das Doppel-Boxspringbett ganz individuell auf die Nutzer abstimmen: Jeder Partner wählt Untermatratze und Obermatratze speziell für sich und seine persönlichen Bedürfnisse aus – der modulare Aufbau machts möglich. Zur Wahl stehen unterschiedliche Federungen im Boxspring, verschiedene Matratzentypen und Härtegrade von H1 (weich) bis H5 (hart). Dabei überwiegen die Härtegrade H2 und H3. Gut zu wissen: Jeder Hersteller vergibt die Härtegrade anhand eigener Kriterien. Ein Boxspingbett, das beim Hersteller als H3-Modell läuft, kann bei einem anderen beispielsweise einem H2-Modell entsprechen. Für eine ebene Liegefläche ohne Besucherritze zwischen den Einzelmatratzen sorgt der aufliegende Topper. Er bietet einen durchgängigen Abschluss und ist ebenfalls in verschiedenen Beschaffenheiten und Härtegraden erhältlich.
3. Vorteil:
Matratzen liegen auf einem Boxspring-Unterbau vollkommen eben auf, die Rückenstützkraft des Untergestells ist in allen Bereichen gleichmäßig sehr hoch. Ein gewöhnlicher Standard-Lattenrost hingegen ist konstruktiv bedingt in der Mitte gewölbt.
4. Vorteil:
Boxspringbetten bieten ein optimiertes Schlafklima. Der menschliche Körper verliert im Laufe einer Nacht etwa einen halben Liter Flüssigkeiten wie Schweiß und Speichel. Das Federungssystem eines Boxspringbettes fördert die Luftzirkulation und hält die Schlafunterlage trocken und hygienisch.
5. Vorteil:
Komfort plus durch größere Betthöhe. Das Boxspringbett ist deutlich höher als das gewöhnliche Bett mit Lattenrost und kommt damit den Empfehlungen von Schlafmedizinern und Orthopäden näher: Ihnen zufolge hat ein Bett dann die ideale Höhe, wenn man mit rechtwinklig gebeugten Knien auf der Bettkante sitzen kann und die Füsse dabei flach auf dem Boden stehen. In einem Ehebett lässt sich diese Idealhöhe nicht unbedingt für beide Partner erreichen – wenn etwa ein 1,95 cm großer Mann neben einer 1,65 cm großen Frau liegt.
Auf jedenfall erleichtert die größere Betthöhe den Ein- und Ausstieg – das ist besonders für ältere Menschen interssant. Aber auch für jüngere: Denn Personen jeden Alters fällt es leichter, ein Bett mit 60 cm Komforthöhe oder mehr zu beziehen. Dazu lässt sich ein höheres Bett auch bequemer als Sitzgelegenheit nutzen.
6. Vorteil:
Boxspringbetten setzen sich aus mehreren Einzelteilen zusammen. Diese Einzelteile lassen sich bei den meisten Modellen und Herstellern seperat nachkaufen, es muss also nicht das komplette Bett ersetzt werden. Das schont den Geldbeutel.
7. Vorteil:
Aufgrund seiner soliden Verarbeitung ist ein hochwertiges Boxspringbett ein langlebiges Schlafsystem.
8. Vorteil:
Mit seiner überdurchschnittlichen Aufbauhöhe und seiner großen textilen Fläche strahlt ein Boxspringbett Behaglichkeit aus und bietet einen schönen Blickfang im Schlafzimmer.
2. Das Boxspringbett – Schicht für Schicht erklärt
Das Boxspringbett besteht klassischerweise aus drei Schichten: Die Basis bildet die namensgebende Boxspring-Konstruktion. Darauf liegt die Matratze, den Abschluss bildet meist der sogenannte Topper.
Der Name „Boxspring“ stammt aus dem angloamerikanischen Raum, und genau dort sind diese Bettsysteme auch am stärksten verbreitet. „Boxspring“ setzt sich aus den Bestandteilen „box“(=Kiste) und „spring“ (=Feder, im Sinne der Bettfeder) zusammen. Der Begriff bezeichnet also sinngemäß eine „Kiste mit Federn“, die Unterkonstruktion erfüllt die Funktion, die bei andern Betten der Lattenrost übernimmt.
Boxspring: Basis für ein gutes Liegegefühl
Ein Boxspring besteht aus einem stabilen Rahmen, der meist aus Massivholz gefertigt wird, und aus einer oder mehreren Lagen Sprungfedern. Im Handel sind Boxsprings auch unter dem Namen Federkernbox, Federrahmen oder Untermatratze bekannt.
Bei der Unterferderung handelt es sich meist um Taschenfedern oder Bonnellfedern. Bonnellfedern sind „taillierte“ Federn, die in der Mitte schmaler werden. Ein Bonnellfederkern zeichnet sich dadurch aus, dass die einzelnen Federn durch Drähte miteinander verbunden sind. Dadurch verteilt sich der Druck auf eine große Fläche. Die Unterlage schwingt mit jeder Bewegung mit und erzeugt ein sehr weiches, komfortables Liegegefühl. Viele Hotelbetten sind mit Bonnellfederkern ausgestattet.
Die Federn mit Taschenfederkern-Unterfederung sind im Gegensatz zu den Bonnellfedern nicht tailliert und nicht miteinander verbunden. Stattdessen stecken sie in einzelnen Taschen und bieten dadurch eine hohe Festigkeit. Taschenfedern reagieren punktelastisch auf Druck: Die Unterfederung gibt genau dort nach, wo sie belastet wird. Der Körper kann also nicht zu stark einsinken.
Matratze und Topper: Schicht für Schicht mehr Komfort
Auf dem Boxspring-Unterbau liegt die Matratze. Prinzipiell eignet sich für Boxspringbetten jede Art von Matratze: ob mit Bonnell- oder Taschenfederkern, aus Latex-, Visco- oder Kaltschaum. Einzige Voraussetzung: Ihre Abmessungen müssen auf die Größe des Unterbettes abgestimmt sein.
Je nach Aufbauvariante wird das Boxspringsystem mit einer Topper-Matratze abgeschlossen, kurz Topper genannt. Die nur wenige Zentimeter dicke Auflage soll den Schlafkomfort erhöhen und die darunter liegende Matratze schonen. Bei Doppelbetten mit zwei Einzelmatratzen schafft er eine durchgehende Liegefläche. Aus hygienischen Gründen sind Topper meist mit einem abnehmbaren Bezug ausgestattet. Die Auflage kann mit unterschiedlichen Materialien gefüllt sein, zum Beispiel mit Schafsschurwolle, Rosshaar, Kaltschaum, Latex oder viscoelastischem Schaum.
Das Boxspring ist mit Stoff, Leder oder Kunstleder bezogen. Seit neuestem gibt es aber auch Varianten mit Holz gemischt. Niedrige Bettfüsse (meist nicht höher als 20 cm ) sorgen für die notwendige Luftzirkulation unter dem Boxspring.
Boxspringbetten erfreuen sich vor allem in den Vereinigen Staaten und Kanada großer Beliebtheit, aber auch in den skandinavischen Ländern haben Sie eine lange Tradition. Dabei sind verschiedene Typen vertreten: Das sogenannte amerikanische Boxspringbett verfügt meist über eine sehr dicke, bis zu 30 cm starke Matratze. Typisch für das skandinavische Boxspringbett ist die zusätzliche Matratzenauflage (Topper). Darüber hinaus ist die Matratze beim skandinavischen Typ meist im Bezugsstoff des Bettes bezogen.
3. 10 Tipps für den Kauf von Boxspringbetten
1. Prüfen Sie zu Hause die Platzverhältnisse und die optische Wirkung, insbesondere für die Kopfteile des Bettes.
2. Überlegen Sie sich einen groben Budgetrahmen als Beratungseinstieg. (Wobei beachet werden sollte, dass hochwertige Boxspringbetten erst bei ca. 1.259 Euro für ein Einzelbett und 2.500 Euro für ein Doppelbett beginnen.)
3. Definieren Sie für sich oder ggf. für beide eine gemittelte Einstiegshöhe.
4. Gehen Sie insbesondere nicht bei kaum bis garnicht veränderbaren Produkten zu spät (nach 17:30 Uhr) oder müde und erschöpft zum Probeliegen (ansonsten finden Sie alles super).
5. Entscheiden und definieren Sie stets zuerst die lagerungsrelevanten Details, um sich nicht selber durch die oft optisch getroffene Entscheidung zu sehr zu beeinflussen.
6. Gehen Sie in folgender Reihenfolge vor und lassen Sie sich den Aufbau zeigen und erklären:
– Art und Details der Unterbox
– Art und Details der dann dazu passenden Matratzen
– Abstimmung und Ergänzung teilweise mit Toppern (geteilt oder durchgängig)
7. Prüfen oder probieren Sie die Ware mit passendem Kissen, aber ohne Hut , Mantel und Schuhe in allen Hauptschlaflagen.
8. Achten Sie insbesondere bei bestehendem akutem Rückenschmerz, einer Wirbelsäulenkanalverengung oder Gleitwirbel auf das oft sehr unterschiedliche Schwingverhalten.
9. Fragen Sie bei den optischen Kriterien nicht nur nach den Maßen, sondern auch nach den Materialien (Qualität, Haltbarkeit) und deren Austausch- und Pflegemöglichkeit.
10 Beachten Sie, dass sowohl Materialqualität wie auch die Variabiliät eine Rolle spielen. Je unterschiedlicher zwei Partner in einem Bett sind, desto wichtiger werden zwei Liegebereiche mit unterschiedlichen Varianten und dann eher getrennten Toppern. Umso sorgfältiger ist Beratung gefordert und es sollte keine zu schnelle optisch begründete Entscheidung getroffen werden.
4. Video zur Erklärung
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