Füllmaterial Bettdecken/Kissen

Daunen und Federn

Daunen sind das sogenannte Brusthaar von Enten und Gänsen. Es sind kleine leichte Büschel, die aussehen wie Schneeflocken, von dem Daunenkern gehen dreidimensional bis zu 60 seidenförmige Daunenfäden weg. Daunen haben keine(n) Schaft/Fahne/Kiele wie zum Beispiel Federn. Desto mehr Fäden, umso mehr Wärme kann gespeichert werden. Daher gilt: je größer die einzelnen Daunen, umso besser die Qualität. Ein kleines Daunenflöckchen wiegt nur 0,001 – 0,002 Gramm. Ein Kilogramm besteht ca. aus 25.000 bis 40.000 Daunen, je nach Qualität.

Meist sind die Daunen der Gänse größer und von  besserer Qualität (länger haltbar), als die der Enten. Jedoch gibt es auch gute Entendaunen , denn die beste Daune auf der Welt, ist die Eiderdaune, sie stammt von einer Ente.

Qualitätsunterschiede können durch folgende Punkte entstehen:

  • die Gänse- oder Entenrasse
  • die Haltungsbedingungen
  • Kklimatische Bedingungen
  • Zugang zu Wasser
  • Alter der Tiere bei der Daunengewinnung
  • Methode der Gewinnung

Eiderdaune

Wie bereits erwähnt ist die Eiderdaune die beste Qualität die es gibt. Sie stammt von der Eiderente, welche nur auf Island (Polarkreis) lebt. Sie passt sich dort optimal an die Umweltbedingungen an und hat es dort trotz der Kälte warm und kommt gut mit der Umgebung klar. Die weibliche Eiderente hat ein dunkelbraunes oder schwarz-weißes Gefieder. Nur einmal im Jahr kommen die Eiderenten zusammen und brüten an einem Platz gemeinsam ihre Eier aus. Für den Nestbau zupft sich die Eiderente Daunen aus ihrer Brust (die wärmsten Daunen), damit die Eier warm gebettet sind. Nachdem die Brutphase vorbei ist, werden die Eiderdaunen von Hand eingesammelt, bevor sie weggeweht werden.

Die Eiderente ist starken Polarwinden ausgesetzt und muss beißende Kälte ertragen, daher hat sie ein Gefieder entwickelt, dass dieser Kälte standhält. Die Eiderdaune ist durch die Verzahnung der Daunenfäden extrem klettig, das heißt, die Daune hängt zusammen, dadurch haftet sie auch trotz des Windes in den Küstenregionen gut am Nest. Die Daunenflocken speichern mehr Wärme als jede andere Daune, und das mit geringstem Gewicht. Dass bedeutet auch, dass eine Daunendecke mit wenig Gewicht sehr intensiv wärmt.

Funktionsfaserfüllungen

Die Hightechfasern aus nachwachsenden Rohstoffen wie die Holzzellulose-Faser werden oft bei Funktionsjacken, wie Wanderjacken, verwendet. Sie sind äußerst atmungsaktiv, temperaturregulierend und haben ein geringes Gewicht. Der absolute Vorteil ist auch, dass diese Faser sich bei 60 °C waschen lässt und daher auch für Allergiker bestens geeignet ist.

Cashmerehaare

Die Wolle der Kaschmir-Ziege aus Indien zählt zu einer der bekanntesten Bettfüllungen im Bereich der Edelhaare. Jedoch wird mittlerweile auch viel Wolle aus China, der Mongolei, Iran und Afganistan geliefert. Um das kalte Klima der Gebiergslandschaften in Höhen von über 3000 m auszuhalten, bildet die Kaschmir-Ziege eine Unterwolle mit welcher sie bis zu -40 °C aushält. Im Frühling bekommt die Ziege ein neues Haarkleid. Zu diesem Zeitpunkt kämmen die Hirten mit einem Kamm die Ziegen aus oder sammeln die bereits abgefallenen Haarbüschel auf. Das Scheren der Ziege ist nicht möglich , weil die Tiere selbst im Frühling und Sommer ohne ihr Haarkleid erfrieren würden. Der Jahresertrag einer Kaschmir-Ziege beträgt ca. 50 Gramm.

Kamelhaare

Kamele leben in der Wüste in den Hochebenen Westchinas und der äußeren Mongolei. Gegen das raue Klima, bei dem Tagsüber extreme Hitze existiert und nachts teils auch extreme Kälte, brauchen die Tiere ein hochfeines Unterhaar ihres Fells. Kamele werden meist auch nicht geschoren, denn sie verlieren mehrmals im Jahr ihre Wolle büschelweise. Ein erwachsenes Kamel produziert 5 Kilo Wolle im Jahr.

Merino-Schafschurwolle

Dieses Schaf kommt in Südafrika und Australien vor. Es wechselt bis zu fünfmal mehr als das Hausschaf  im Jahr das Haarkleid und erzeugt so bis zu 10 Kilo Wolle im Jahr. Die Merinowolle ist sehr fein und kurz. Da die Wolle unter Umständen Rückstände von Pestiziden enthalten kann, muss sie vor der Weiterverarbeitung erst ausgewaschen werden. Schafwollqualitäten richten sich nach der Feinheit der Wolle, nach der Kräuselung und nach der Länge der Haare.

Baumwolle

Baumwolle gehört zu den Malvengewächsen und besteht zu 90 % aus Zelluslose , dem Grundstoff der Pflanzen. Die idealen Anbaugebiete sind tropisch und subtropisch. Nach ca. 200 Tagen wird die Baumwolle von ihrem Busch geerntet. Danach wird die Blüte zum Nachreifen noch einmal ca. 50 Tage gelagert. Danach kommt sie auf sogenannte Entkörnungsmaschinen. Dort werden die Fasern der Baumwolle von den Samenkörnern getrennt. Die Länge der Fasern liegt bei rund 15 bis 50 mm. Am Samen sind noch kurze, ungeeignete Fasern.

Leinen

In ca. 20 Ländern wird der sogenannte Flachs angebaut, sehr viel in Frankreich, Belgien und den Niederlanden. Die Leinenfasern entstehen aus dem Stängel der Flachspflanze. Als Flachs bezeichnet man eine einjährige Pflanze, die jedes Jahr neu gesät werden muss.  Die Leinenfaser ist matt glänzend und glatt. Daher schließt sie wenig Luft ein. Diese Faser zieht wenig Bakterien an und ist von Natur aus schon bakteriozid, fast antistatisch und schmutzabweisend. Leinen ist sehr atmungsaktiv und sorgt für viel Luftaustausch. Somit wirkt diese Faser sehr kühlend und ist trotzdem trocken. Gern wird dieses Füllmaterial für Sommerbetten verwendet.

Seide

In der Phase, in der eine Raupe zum Schmetterling wird, lebt sie in einer Hülle aus feinen Endlosfasern. Diese entstehen aus einer farblosen, flüssigen Masse, die die Raupen aus Drüsen am Kopf pressen. Die Wildseide ist relativ glanzlos und wirkt trotzdem elegant. Der Kokon aus dem die Seide gewonnen wird, wird in Heißwasserbädern aufgeweicht. Beim Abwickeln der Kokons werden die Enden des Garns, welche bis zu 3500 Meter lang werden, zusammenführt zu einem Mehrfachgarn, bis die gewünschte Garnstärke entstanden ist. Seide ist elastisch und deshalb beinahe knitterfrei. Sie ist recht reißfest und scheuerfest und extrem lange haltbar. Sie nimmt schnell Feuchtigkeit auf und wirkt temperaturausgleichend. Jedoch ist sie nicht besonders wärmend und daher eher für Sommerdecken geeignet.